1. In einem Bachlein helle,
Da schoß in froher Eil'
Die launische Forelle
Voruber wie ein Pfeil.
2. Ich stand an dem Gestade
Und sah in sußer Ruh
Des muntern Fischleins Bade
Im klaren Bachlein zu.
3. Ein Fischer mit der Rute
Wohl an dem Ufer stand,
Und sah's mit kaltem Blute,
Wie sich das Fischlein wand.
4. So lang dem Wasser Helle,
So dacht ich, nicht gebricht,
So fangt er die Forelle
Mit seiner Angel nicht.
5. Doch endlich ward dem Diebe
Die Zeit zu lang. Er macht
Das Bachlein tuckisch trube,
Und eh ich es gedacht,
6. So zuckte seine Rute,
Das Fischlein zappelt dran,
Und ich mit regem Blute
Sah die Betrogene an.
*7. Die ihr am goldenen Quelle
Der sicheren Jugend weilt,
Denkt doch an die Forelle,
Seht ihr Gefahr, so eilt!
*8. Meist fehlt ihr nur aus Mangel
Der Klugheit, Madchen, seht
Verfuhrer mit der Angel!
Sonst blutet ihr zu spat!