Ein Fürst wünschte Bilder von seinen Ahnen
Um stolz an seine edle Geburt zu gemahnen
Dass er in hohem Geschlecht geboren
Gab das Recht auf Macht und Fürstenthron
Zu diesem Fürsten kam Eulenspiegel
Der dem Herrn als Maler wohlgefiel
Doch mahnte Till ihn noch im Gehen
Der Ehrliche nur könnt' die Bilder sehen
Das Leben ward für Till bequem
Verboten war's, sein Werk zu sehn
Hofstaat und Fürst erwarteten die Stunde
Die Lügner zu erkennen in ihrer Runde
Bald war es soweit, und Till zeigte galant
Allen die immer noch weiße Wand
Denn er hatte zwar seinen Bauch gehegt
Doch keinen Finger an den Pinsel gelegt
Schreck und Entsetzen wurden so geweckt
Und jeder fragte sich: "Bin ich entdeckt?"
"Welch schönes Bild", lobte der Fürst ganz bleich
Und heuchelnd tat es der Hofstaat ihm gleich
Von Till erkannt, gingen sie von dannen
Er sah bei ihnen das leise Bangen
Entlarvend war das Narrenspiel
Der Heuchler gibt es allzu viel